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23.-24. August: Der Regionalrat gedenkt der Gefallenen zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges
Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Krieges, der unser Landes so tief erschütterte, erinnert der Präsident des Regionalrates mit gleich zwei Veranstaltungen an dieses tragische Ereignis. Die erste findet am 23. August am Vormittag in Bozen am österreichisch-ungarischen und italienischen Soldatenfriedhof in St. Jakob statt. Zusammen mit der Südtiroler Delegation des österreichischen Schwarzen Kreuzes beginnt die Veranstaltung zum Thema "Die Gefallenen: multiethnisch, mehrsprachig, multikulturell, aber alle mit der gleichen Würde" um 10.00 Uhr mit Redebeiträgen von Professor Renato Troncon, Professor für Philosophie der Ästhetik an der Universität von Trient und Don Paul Renner, Leiter des Instituts für Religionswissenschaft von Bozen.
Eine säkulare und religiöse Gedenkfeier, die die menschliche Seite des Konflikts herausheben wird, und zwar an dem Ort, der zur letzten Ruhestätte der vielen Gefallenen des ersten Weltkrieges wurde. Anschließend um 18.00 Uhr am Tonale-Pass der Auftakt des 37. Festes der Verbrüderung: einer Feier, die der Freundschaft und Brüderlichkeit zwischen den Nationen und Völkern geweiht ist und jedes Jahr zum Anziehungspunkt für mehrere Tausend Menschen auf dem Presena-Gletscher, dem Schauplatz vieler Schlachten, wird.
Diese auf die Vision und dem Einsatz von Emilio Serra und Kurt Steiner aufbauende Veranstaltung entwickelte im Laufe der Zeit einen außerordentlichen symbolischen Wert und wurde zu einer Art Wallfahrt für den Frieden, die jedes Jahr Tausende von Menschen zu den vom Leid und Tod so vieler Soldaten beider Fronten zeugenden Ortschaften anzieht.
In diesem Jahr, zum 100. Jahrestag eines Konflikts, der die Geschichte unserer Region so tief geprägt hat, erlangt dieses Fest eine besondere Bedeutung: aus diesem Grund wollte sich auch der Regionalrat zusammen mit der Autonomen Region Trentino-Südtirol, dem Kulturassessorat der Autonomen Provinz Trient und der Stadt Vermiglio an den Feierlichkeiten beteiligen.
In diesem so wichtigen Jahrestag wird das Fest der Verbrüderung durch die „Tiroler Kaiserjägermusik", eine der renommiertesten und qualifizierten musikalischen Ausdrucksformen von Tirol und Österreich, die am Tonale-Pass am 23. August um 20.30 Uhr ein Konzert geben wird, musikalisch umrahmt. Der Marsch, der sie zu Ruhm verholfen hat und von Karl Mühlberger am Ende des neunzehnten Jahrhunderts geschrieben wurde, grüßte die Soldaten, die das Trentino in ihren grau-blauen Uniformen verließen, um 1914 in Richtung Galizien aufzubrechen. Die "Original Tiroler Kaiserjägermusik" wird beim Fest der Verbrüderung nicht nur beim Konzert vom 23. August zu hören sein, sondern auch auf dem Paradiso-Pass, wo sie ihr Repertoire, das von einer gemeinsamen Vergangenheit und von einem immer mehr geeinten Europa der Zukunft spricht, zu Gehör bringen wird.
"Das gemeinsame Gedenken an den Ersten Weltkrieg 100 Jahre nach dessen Ausbruch - so Präsident Diego Moltrer - bedeutet, die Vergangenheit aus unvoreingenommener und ideologiefreier Sicht zu betrachten, gestärkt durch die starke Identität, die wir in der Zeit zum großen Teil wieder neu aufgebaut haben. Nach einer, mehrere Jahrzehnte andauernden Entwicklung können wir heute unserer gefallenen Soldaten, unabhängig von der Fahne, für die sie mit Stolz gekämpft haben, gedenken. Für uns Trentiner und Südtiroler haben die Folgen des Konflikts lange Zeit angedauert: die Jahre der Nachkriegszeit mit der gelöschten Erinnerung an die Gefallenen, die schwierige Rekonstruktion, die Wiederherstellung einer Identität. Ein herzliches Dankeschön ergeht an alle, die hart dafür gearbeitet haben, damit sich diese Feierlichkeiten wiederholen und im Besonderen der Familie Serra, Frau Pina und ihrem Sohn Achille, der das wertvolle Erbe seines Vaters Emilio fortgeführt hat".
An der 37. Ausgabe des Festes der Verbrüderung, das auch unter den zum hundertsten Jahrestag von der Autonomen Provinz Trient organisierten Feierlichkeiten fällt, nimmt auch der Präsident der Historischen Kommission für die Hundertjahrfeier der Regierung, Senator Franco Marini, ehemaliger Präsident des Senats der Republik, teil.
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Am 23.August um 10.00 Uhr
in Bozen am österreichisch-ungarischen und italienischen Soldatenfriedhof in St. Jakob:
"Die Gefallenen: multiethnisch, mehrsprachig, multikulturell, aber alle mit der gleichen Würde"
mit Redebeiträgen von Renato Troncon, Professor für Philosophie der Ästhetik an der Universität von Trient und Don Paul Renner, Leiter des Instituts für Religionswissenschaft von Bozen.
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FEST DER VERBRÜDERUNG
PROGRAMM
SAMSTAG, 23. August - Tonale-Pass
18.00 Uhr
Eröffnungsfeier
19.00 Uhr
Abendessen in dem von der Gruppe Nu.Vol.A. aufgestellten Zelt
20.30 Uhr
Konzert der "Original Tiroler Kaiserjägermusik"
22.15 Uhr
Musikalische Unterhaltung mit der Gruppe Sulzberg Folk
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SONNTAG, 24. August
7.00 Uhr- Tonale-Pass
Treffpunkt bei der Seilbahn zum Presena-Gletscher
10.00 Uhr - Presena-Gletscher
Festzug bis zum Denkmal der Verbrüderung mit der Musikkapelle von Ossana-Vermiglio, zusammen mit den Behörden, den Vertretern der Kaiserschützen, Kaiserjäger und Standschützen, der Schützenkompanien, des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, der Alpini-Gruppen, der ehemaligen Frontkämpfer und der Freiwilligenverbände des Sulztales und Val Camonica.
10.45 Uhr - Paradiso-Pass
Musikalische Begleitung der "Original Tiroler Kaiserjägermusik " bei der von einem Militärpfarrer, Vater Giorgio Valentini mit dem Chor S. Maria Assunta di Tassullo zelebrierten Messe. Ehrensalve der Schützenkompanie des Sulztales und Kranzniederlegung am Denkmal der Verbrüderung.
13.00 Uhr - Tonale-Pass
Abschliessender Umzug von der Seilbahn bis zum Zelt und Kranzniederlegung am Gebeinshaus.
13.45 Uhr
Mittagessen im Festzelt
Nachmittag und Abend mit musikalischer Begleitung der Gruppe Sulzberg Folk